Butzbach (br) – Mit 17 Weltmeistertiteln, dazu 19 Silber- und 17 Bronzemedaillen im Gepäck kehrte das deutsche Team am vergangenen Dienstag müde aber glücklich von der Reise zur Sport Stacking Weltmeisterschaft nach Denver / USA zurück. Neben den sportlichen Glanzlichtern blieben der 48köpfigen Reisegruppe auch zahlreiche schöne Erinnerungen an gemeinsame Unternehmungen und die einzigartigen Wetterkapriolen der Colorado-Metropole in Erinnerung: Während alle am Mittwoch noch im T-Shirt in den Rocky Mountains unterwegs gewesen waren, so fanden sie sich am Freitag mitten in einem heftigen Schneesturm wieder, der in kürzester Zeit über 40 cm Schnee mitbrachte und auf den Straßen für chaotische Verhältnisse sorgte. Am Montag zeigte das Thermometer dann wieder über 20 Grad, so dass die Schneereste bei einer Schneeballschlacht für willkommene Abkühlung sorgten.

Vertreter aus 12 Ländern hatten 2009 für die Sport Stacking WM gemeldet und trugen bei der Eröffnungszeremonie feierlich die Flaggen ins Denver Coliseum: Kanada, Deutschland, Norwegen, Schweiz, Philippinen, Japan, England, Irland, Kolumbien, Neuseeland, Taiwan und die USA. Die Ehre, die deutsche Flagge zu tragen, wurde Hannah Müller und Ryan Powell zuteil, beide hatten bei der DM im März einen fantastischen Doppel-Weltrekord für 10jährige aufgestellt. Die Showgruppe des SST Butzbach umrahmte die Feier mit ihrer Show „Hero“. Mit einer Urkunde ehrte die WSSA  Timo Reuhl und David Wolf (Doppel) sowie Timo Reuhl, Tanja Buchholz, Marcus Reitz und Miriam Christ (363-Zeitstaffel) für ihre Weltrekorde aus dem Jahr 2008.

Die Showgruppe des SST Butzbach wirkte bei er Eröffnungsfeier der Sport Stacking Weltmeisterschaften am vergangenen Samstag in Denver / USA mit einer Bühnenshow mit.

 


Für ihre Weltrekorde wurden Timo Reuhl, David Wolf, Tanja Buchholz und Marcus Reitz (v.l., alle SST Butzbach) mit einer Urkunde geehrt.

Schon am Samstagvormittag hatten die knapp 700 Teilnehmer ihre Vorrunde absolviert. Bei den 9-jährigen qualifizierte sich Marie Henrich (SST Butzbach) für das Finale 333 mit der zweitbesten Zeit von 2,21 Sek. und Cycle mit 8,22 Sek. (Platz 7). Den Durchmarsch in alle drei Finals schafften bei den 10jährigen Jonas Rödl (2,09 – 2,65 – 8,59) und Ryan Powell (2,18 - 2,88 – 8,06) vom SST, während Hannah Müller bei ihrer ersten WM-Teilnahme mit den Plätzen 12, 15 und 11 (Cycle, 8,86 Sek.) im Feld der 91 Teilnehmer dieser Altersklasse denkbar knapp scheiterte. Ähnliches Pech hatte Aylin Braunewell bei den 13jährigen, auch sie verpasste als 11. mit 8.96 Sek. im Cycle das Finale nur um 5 Hundertstel Sekunden. David Wolf (2,26 – 2,51 – 7,75) und Leon Reuhl (2,44 – 2,96 – 8,13, beide SST) qualifizierten sich ebenso wie Ann-Christin Schäfers mit 3,18 Sek. in 363 und 8,69 Sek im Cycle. Bei den 14jährigen schafften Timo Reuhl (2,09 – 2,63 – 7,09) und Stefan Bleischwitz (2,22 – 2,77 – 8,22) sicher die geforderte Platzierung unter den ersten 10, die WM-Neulinge Lisa Fuhr (Hungen) in 363 und Patrick Locher (333 und Cycle) durften sich ebenfalls über ihre erste Finalqualifikation freuen.

Jeweils nur 5 Finalisten ließ die WSSA in den neu geschaffenen Altersklassen 15, 16, 17 und 18 Jahre zu. Nach einer souveränen Vorrunde konnten sich Tanja Buchholz (SST, 2,16 – 2,75 – 7,69) und Laura Baumann (2,25 – 2,69 – 7,50) über Finalplätze in allen drei Disziplinen freuen. Florian Friedrich (SST) schaffte dies in 2,22 (333) und 7,44 (Cycle), bei 363 reichte es aber trotz guter 2,88 Sek. nur zu Platz 7. Auch Marcus Reitz (SST) haderte mit dem Schicksal, denn als Sechster blieb ihm in 333 (2,38) und im Cycle (8,02) das Finale verwehrt, mit 2,77 Sek. in 363 blieb er aber als Fünfter im Rennen. Lorena Braunewell musste mit Platz 7-9 vorlieb nehmen und sich ganz auf Doppel und Staffel konzentrieren.


Auf dem Weg zum ersten Weltmeistertitel: Marie Henrich als Starterin der deutschen Staffel im Wettkampf mit dem amerikanischen Team „Rapid Fire“.

Bei den 16jährigen sicherte sich Carina Hieronymi (SST) mit 2,46 Sek. die Teilnahme am 333-Finale, jeweils Sechste wurde sie in 363 (3,02) und Cycle (8,71). Bei den 17jährigen reichte es für Mohammed Sahraoui (SST) mit 2,30 Sek. in 333 fürs Finale, das er trotz guter Zeiten (363:2,88, Cycle: 8,18) in den anderen Disziplinen gegen sehr starke internationale Konkurrenz verpasste. Ruben Kehl schlüpfte als Fünfter mit 8,09 Sek. gerade noch so ins Cycle-Finale.

Boris Konrad (SST) schaffte bei den Collegiates (19-24 Jahre) mit seinen Leistungen in allen Disziplinen Top-3-Platzierungen (2,46 – 3,13 – 8,80), auch Sabrina Haase und Rebecca Ernst schafften bei ihrer WM-Premiere den Sprung in alle Finals, genauso wie Sabrina Obenlüneschloss und Timo Böhm bei den Masters 1 (25-34 Jahre). WM-Premiere auch für Annette Rödl (SST) bei den Masters 2, überglücklich registrierte sie in dem großen Feld von 36 Stackern ihren 2. Platz in 333 (2,94) und Platz 6 in 363 in 4,02 Sek.. Holger Müller zog mit 12,47 Sek. ins Cycle-Finale ein, das Annette als 13. Knapp verpasste. Bei den Masters 3 untermauerten die deutschen Starter ihre Spitzenposition des Vorjahres: Ilona Reuhl, Heidi Braunewell (beide SST), Wolfgang Bleischwitz und Heike Böhm fanden sich in allen Disziplinen an der Spitze wieder. Wacker schlug sich auch die älteste Starterin Beate Tietjen mit 69 Jahren im Feld der Senioren mit den Finalplätzen 3 und 4.

Noch besser als im Einzel lief es in den Doppelqualifikationen, wo jeweils die schnellsten 5 Doppel für das Finale qualifiziert waren. Marie Henrich/Jonas Rödl und Hannah Müller /Ryan Powell belegten die Plätze 2 und 3 unter 56 Doppeln der AK 10 und jünger. Timo Reuhl / David Wolf führten mit 8,61 Sek. die Wertung der AK 14 Jahre und jünger an. Aylin und Lorena Braunewell (8,65) und Florian Friedrich / Mohammed Sahraoui (9,30) schafften die Qualifikation in der stark besetzen AK 18 und jünger, hier wurden Carina Hieronymi und Leon Reuhl trotz toller 9,83 Sek. nur Siebente. Im Eltern/Kind-Doppel qualifizierten sich Aylin und Heidi Braunewell (10,41), Timo und Ilona Reuhl (10,79) und Stefan und Wolfgang Bleischwitz (10,93) für das Finale, Platz 6 teilten sich Jonas und Annette Rödl und Hannah und Holger Müller (beide 11,78 Sek.). Insgesamt waren 58 Eltern-Kind-Doppel am Start. Auch in den Masters-Disziplinen konnten sich alle deutschen Doppel fürs Finale qualifizieren.


Hannah Müller und Ryan Powell, amtierende Weltrekordhalter im Doppel der Altersklasse 10 Jahre und jünger, durften die deutsche Flagge ins Coliseum tragen.

Am Samstagnachmittag standen die Turnierstaffelwettbewerbe auf dem Programm. Bei den 10jährigen wetteiferten 18 Teams um die Titel in der 363- und der Cycle-Turnierstaffel. In beiden Turnieren kam es zum Showdown zwischen der US-Auswahlstaffel „Rapid Fire“ und der „Team Germany“-Staffel mit Marie Henrich, Shanice Klingelhöfer, Hannah Müller, Jonas Rödl und Ryan Powell. In einem spannenden 363-Finale zogen die Jüngsten des Deutschen Teams noch knapp den Kürzeren und gewannen Silber, in der Cycle-Konkurrenz aber siegten sie und bejubelten überglücklich mit Coach Ilona Reuhl und ihren Eltern den ersten Weltmeistertitel. Mit „4 it All“ hatte das US-Team seine 4 schnellsten Stacker Alex Schumann, Joel Brown, Steven Purruggannnan und Luke Meyers auf Gold-Kurs geschickt und diese Rechnung ging auf. Zweimal trafen die US-Boys im Finale auf die deutsche Staffel mit Timo Reuhl, David Wolf, Stefan Bleischwitz und Leon Reuhl. War die Entscheidung im 363-Finale noch recht knapp, so ließen „4 it All“ im Cycle keinen Zweifel an ihrem Potential aufkommen. Mit zwei Silbermedaillen hatte das deutsche Team das Optimum unter diesen Bedingungen herausgeholt, die zweite deutsche Staffel mit Aylin Braunewell, Lisa Fuhr, Ann-Christin Schäfers und Patrick Locher gewann mit Platz 4 im Cycle ebenfalls eine Medaille.

Zweimal Bronze gewann das deutsche Quartett im Turnier 18 Jahre und jünger. Florian Friedrich, Tanja Buchholz, Laura Baumann und Mohammed Sahraoui konnten zwar die Amerikaner in Schach halten, fanden aber in einem exzellent aufgelegten englischen Team ihren Meister. Die gute Tagesbilanz rundeten die Open-Staffeln der Erwachsenen ab, die zwei Silbermedaillen gewannen: Im 363-Turnier gelang dies Sabrina Obenlüneschloss, Ilona Reuhl, Sabrina Haase, Rebecca Ernst und Boris Konrad, im Cycle-Turnier Annette Rödl, Wolfgang Bleischwitz, Heidi Braunewell und Timo Böhm. Das dienstälteste deutsche Team „Prime Timers 173“ mit Holger Müller, Elke Klingelhöfer, Heike Böhm und Rüdiger Wolf belegte in beiden Turnieren einen achtbaren Mittelplatz.

In der Vorunde des „Speed Stacks International Challenge“, einem Cycle-Turnier für Nationalmannschaften, trafen die beiden deutschen Teams in der Vorrunde auf Kanada, Neuseeland und die Philippinen und konnten sich für die Finalrunde am Sonntag qualifizieren.

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